Das Affolter-Modell kann Menschen mit einer Schädigung des Gehirns helfen, ihre Umwelt besser wahrzunehmen.


Das Affolter-Konzept entwickelte die Schweizer Logopädin und Psychologin Félice Affolter nach vielen Jahren der Erforschung und Behandlung von Wahrnehmungsstörungen (z.B. Autismus).

Das Konzept eignet sich für Kinder und Erwachsene, die aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Schädigung des Zentralen Nervensystems unter Wahrnehmungsstörungen leiden. Dies führt dazu, dass die Betroffenen das Gefühl zu ihrem Körper und dessen Bezug zur Umwelt verlieren und bestimmte Handlungsabläufe nicht mehr ausführen können.

An dieser Stelle setzt das Affolter-Modell an: Der Körper des Betroffenen wird in alltäglichen Bewegungen vom Therapeuten geführt, damit eine Beziehung zur Umwelt entsteht. Gemeinsam mit dem Therapeuten werden eingeschränkte Handlungsabläufe trainiert und so umgesetzt, dass der Patient verloren gegangene Reize wieder wahrnehmen kann.

Die Patienten werden individuell im Alltag geführt. Eingebettet in zielgerichtete sinnvolle Geschehnisse berühren sie Gegenstände, umfassen sie und lassen sie wieder los. Manchmal müssen Gegenstände von einem Ort geholt oder an einen anderen Ort gebracht werden. In diesen Interaktionen zwischen der Person und der Umwelt, ist es wichtig zu erspüren : WAS verändert sich in welcher Art und Weise durch mein Tun (Ursache-Wirkung). Dabei muss ich in jedem Augenblick wissen, WO ich mich in Bezug zur Unterlage und gegebenenfalls zu einer stabilen Seite (z.B. Wand, Rückenlehne, Tischkante) befinde.

Für die Therapie nach dem Affolter-Modell ist eine spezielle Ausbildung nötig, die bei uns im Hause Tom Wildensee absolviert hat.